Ziselieren - Was ist das überhaupt?

Unter Ziselieren versteht man eine Form der Metallbearbeitung, bei der das Metall nicht geschnitten, sondern über eine weiche Unterlage (Ziselierkitt; elastisch mit stabilem Rückhalt) mit Hammer und Punzen getrieben oder gedrückt wird, so dass Linien und reliefplastische Formen entstehen. Hierbei handelt es sich um ein Verfahren der spanlosen Verformung glatter Metalloberflächen,  die bei diesem Verfahren kalt modelliert werden. Zwischen den einzelnen Arbeitsschritten muss das Metall immer wieder erhitzt werden, damit es sich entspannen kann. Mit dem Metallverarbeitungsverfahren können metallische Oberflächen von Schmuckstücken, Waffen, Pokalen, Tellern oder anderen Gebrauchsgegenständen mit grafischen Elementen verziert werden.

Ziselieren ist eine sehr alte Technik, die bereits die frühen Hochkulturen der Bronzezeit benutzten, um kostbare plastische Schmuckstücke herzustellen. Quer durch alle Kulturepochen haben Schmuckschaffende diese feine und zeitaufwändige Technik angewendet. Den Beruf Ziseleur gibt es jedoch offiziell seit ein paar Jahren nicht mehr. Diese Profession ist heute Teil des neuen Berufsbildes des Metallbildners. Der Begriff Ziselieren stammt übrigens vom Französischen "Ciseau" (dt. „Meißel“).

Was macht ziselierte Stücke so einzigartig?

Jedes ziselierte MetallStück ist einzigartig, weil die Form zwar nach einer Vorlage, aber dennoch freihändig aus dem Metall herausgearbeitet wird. Dabei lässt es sich gar nicht vermeiden, dass selbst Stücke einer Kleinserie zumindest geringfügig voneinander abweichen. Das sieht ganz anders aus, als die uniformen Stücke, die industriell mit einem "Wumm" mittels Pressen und Stanzen hergestellt werden.

📌Letztlich ist das der Charme der Handwerkskunst. Denn die Metallobjekte sind selbst bei Kleinserien immer Unikate.💖